Du musst kein Mandarin sprechen, um in China erfolgreich einzukaufen. Aber du solltest wissen, was gemeint ist, wenn dein Lieferant mit einem charmanten „No problem, we can do“ antwortet.
Denn: „Kein Problem“ bedeutet in China oft: „Ich weiß noch nicht genau, was du willst – aber ich will dich nicht verlieren.“
Viele Missverständnisse entstehen nicht aus bösem Willen, sondern weil die Details nicht klar sind. Du sagst: „Gute Qualität“, und bekommst Plastik mit Kratzern auf dem Produkt. Du willst „wie beim letzten Mal“ – bekommst aber dunkel Rot statt Pink. (Geheimtipp an dieser Stelle: internationaler Farbcode im Vertrag!)
Deshalb ist Kommunikation im China-Einkauf keine Nebensache – sie ist das Fundament. Und sie funktioniert auch ohne Fremdsprache. Mit der richtigen Strategie.
Zwischen den Zeilen lesen lernen.
Wenn du regelmäßig mit denselben Leuten arbeitest, wirst du diese Codes bald intuitiv entschlüsseln. Wenn nicht: Dokumentiere ALLES. Chatverläufe, Mails, Angebote, Bilder. Das schützt dich – und sorgt für mehr Klarheit.
Ein guter Händler kann übersetzen – nicht nur sprachlich, sondern auch fachlich. Er versteht, was du brauchst, und weiß, wie man es dem Produzenten erklärt. Vor allem bei komplexen Produkten spart dir das enorm Zeit, Geld und Nerven.
Aber: Verlass dich nicht auf „die regeln das schon“. Ein professioneller Zwischenhändler arbeitet mit dir, nicht an dir vorbei. Klare Briefings, Rücksprachen und transparente Abläufe bleiben Pflicht. Daran erkennst du übrigens auch die richtigen Geschäftspartner, sie geben dir zeitnah Feedback.
Fazit: Sprache ist nicht die Barriere. Unklarheit ist es. Wer strukturiert kommuniziert, Fragen stellt und mitdenkt, kann auf Englisch genauso viel erreichen wie auf Chinesisch. Oder mehr.
Denn: Gute Kommunikation ist kein Extra. Sie ist dein wichtigstes Werkzeug. Und sie entscheidet, ob du ein Produkt bekommst – oder eine Enttäuschung.