Mindestbestellmengen in China: Warum 1000 Stück manchmal alternativlos sind

 

Du willst in China einkaufen – aber bitte nur 200 Stück zum Test? Willkommen im MOQ-Dilemma.

Viele deutsche KMU oder E-Commerce-Händler stoßen auf ein überraschendes Hindernis, wenn sie Produkte in China sourcen: die Mindestbestellmenge – auch MOQ genannt. 500, 1000 oder sogar 3000 Stück sind keine Seltenheit. Aber warum eigentlich?

 

 

1. Kein Bock auf Kleinkram: Warum Hersteller so ticken

Für chinesische Fabriken ist eine Produktion unterhalb ihrer Mindestgrenze schlicht unrentabel. Maschinen einrichten, Material beschaffen, Arbeitszeit einplanen – all das kostet. Und wenn der Gewinn pro Einheit gering ist, muss die Menge stimmen.

Dazu kommt: Große Aufträge werden bevorzugt behandelt. Wer nur „kleckert“, bekommt entweder keinen Deal – oder wird später beliefert.

2. Was ist ein realistischer MOQ?

Das hängt stark vom Produkt ab:

  • Private Label Tassen mit Logo: ca. 500–1000 Stück

  • Elektronikgeräte mit CE-Zertifizierung: oft >1000 Stück

  • Individuelle Verpackung oder Farbe: MOQ steigt sofort

Als Faustregel gilt: Je komplexer und individueller das Produkt, desto höher die Mindestmenge.

 

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3. Verhandeln ja – aber clever!

Es gibt durchaus Wege, um MOQs zu reduzieren:

  • Kleinserie mit Standardverpackung statt Branding

  • Produktion zusammen mit anderen Kunden (Stichwort „Consolidation“)

  • Erst ein Sample-Run, dann verbindlicher Folgeauftrag

Aber Achtung: Wer zu aggressiv verhandelt, verliert schnell das Interesse des Lieferanten. China tickt da anders – Vertrauen ist wichtiger als Centbeträge.

4. Händler als Plan B?

Wenn du wirklich nur 100 oder 200 Stück brauchst, kann ein Handelsunternehmen helfen. Die kaufen oft größere Mengen auf Vorrat und verkaufen kleinere Chargen weiter.

Nachteil: Du zahlst deutlich mehr pro Stück – dafür bekommst du auch kleinere Mengen, oft schneller und ohne MOQ-Drama.

 

5. Unser Tipp: Erst planen, dann handeln

Bevor du den perfekten Lieferanten suchst, klär für dich:

  • Wie viele Stück brauchst du wirklich im ersten Schritt?

  • Wie wichtig ist Individualisierung?

  • Was kannst du investieren?

Wir helfen dir gerne, die realistischen Optionen zu bewerten – inklusive Plan B, wenn der Wunsch nach 200 Stück nicht umsetzbar ist.

 

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Fazit: MOQ ist kein China-Problem – sondern ein Business-Realitätstest

Mindestbestellmengen sind kein böser Trick chinesischer Hersteller, sondern eine logische Konsequenz von Effizienz und Margenkalkulation. Wer Produkte aus Fernost importieren will, muss diese Realität akzeptieren – oder sich bewusst für Alternativen entscheiden.

Unser Tipp: Geh strategisch ran. Verstehe die Hintergründe, nutze Verhandlungsspielräume – und arbeite mit Profis, die wissen, wie man gute Deals trotz hoher MOQs möglich macht.

Du willst wissen, was in deinem Fall realistisch ist? Wir sagen’s dir. Ehrlich, konkret und ohne Bullshit.

 

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Bertil Abel
Veröffentlicht durch Bertil Abel
07.06.25 10:15

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