Einkauf in China: Warum du nicht wissen musst, wer produziert – solange du weißt, wer liefert
Einleitung: Der Wunsch nach Kontrolle
"Ich will direkt beim Hersteller einkaufen." Ein Satz, der im Gespräch mit Importeuren immer wieder mal vorkommt. Die Idee dahinter klingt vernünftig: Wenn ich weiß, wer meine Ware produziert, habe ich die Kontrolle. Ich kann Qualität sichern, Prozesse verstehen, Preise direkt verhandeln und weiß, woran ich bin. In der Theorie klingt das fast romantisch: der direkte Draht zur Fabrik, ohne Zwischenhändler, ohne Informationsverlust, ohne Aufschläge. Nur: So funktioniert China nicht. Und globaler Einkauf erst recht nicht.
Realität statt Wunschdenken: Was du wirklich brauchst
Was viele Unternehmen unterschätzen: Produktion ist nur ein kleiner Teil des Ganzen. Ein guter Einkauf bedeutet nicht nur, den passenden Hersteller zu finden, sondern ihn auch zu verstehen, zu prüfen, zu begleiten, zu kontrollieren, zu koordinieren – und im Zweifel rechtzeitig einzugreifen, bevor es teuer wird. Wer glaubt, mit einem Alibaba-Kontakt und einem netten Preis sei der Deal sicher, irrt.
Denn was passiert, wenn:
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das CE-Zeichen nur auf der Verpackung steht, aber nicht zutrifft?
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die Farbe der Ware leicht abweicht, aber eben nicht zur CI passt?
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die Lieferzeit um zwei Wochen rutscht und der Verkaufsstart platzt?
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bei Ankunft ein Mangel festgestellt wird, der in China hätte bemerkt werden müssen?
Die Antwort ist simpel: Dann hast du vielleicht den Hersteller, aber eben keinen Partner.
Warum Herstellerkenntnis überbewertet ist
Ja, es gibt Produkte, bei denen es sinnvoll ist, genau zu wissen, wer produziert. Bei Eigenentwicklungen mit Patenten. Bei sicherheitskritischen Komponenten. Bei langfristiger Serienfertigung mit Engineering-Anteil. Aber in 90 Prozent der Fälle – und das gilt besonders für E-Commerce, Elektronikartikel, Haushaltswaren oder einfache Konsumgüter – ist es wichtiger, dass der Einkauf funktioniert, nicht dass der Hersteller einen Namen hat.
Zumal viele dieser Namen ohnehin wenig aussagen. In China gibt es keine einheitlichen Handelsregister-Daten, keine Pflicht zur Offenlegung von Produktionsverantwortung und schon gar keine Garantie, dass das Unternehmen, mit dem du sprichst, tatsächlich produziert. Oft wird outgesourct, mal an Partnerfirmen, mal an Schwesterfabriken. Und die Marke? Die steht in keinem Dokument. Daten um ein vollständiges Audit durchzuführen, bekommt man nur als Firma mit Sitz in China, da ist das chinesische Datenschutzgesetz schon sehr weit. Möchtest du eine chinesische Firma prüfen lassen? Meeting zum Lieferantenaudit
Unser Modell: Verantwortung statt Verzeichnis
Wir bei EU Asia Consulting haben von Anfang an bewusst eine andere Rolle eingenommen. Wir verstehen uns nicht als Vermittler zwischen Kunde und Hersteller. Wir sind dein Einkaufsbüro vor Ort. Das heißt: Wir tragen Verantwortung für das Ergebnis – nicht für den Kontakt.
Unsere Kunden sagen uns, was sie brauchen. Wir sagen, was realistisch ist, suchen passende Hersteller aus, verhandeln Preise, lassen Muster produzieren, organisieren Audits, begleiten die Fertigung, machen Endkontrolle, übernehmen den Export und liefern die Ware, wie bestellt. Ob der Hersteller dann "Shenzhen XY Ltd." oder "Guangzhou ABC Tech" heißt, ist für den Kunden letztlich irrelevant. Warum? Weil wir haften, nicht der Hersteller.
Diese Struktur hat Vorteile:
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Für den Kunden: ein Ansprechpartner, eine Rechnung, ein Ergebnis.
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Für uns: volle Kontrolle, feste Prozesse, klare Verantwortungsketten.
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Für die Hersteller: ein professioneller Partner, der weiß, wie man Geschäfte abwickelt.
Die Angst vor der "Black Box"
Manche Kunden schrecken im ersten Moment zurück. "Aber ich will doch wissen, woher es kommt!" Und das ist auch nachvollziehbar. Niemand will blind vertrauen – schon gar nicht im China-Geschäft. Aber Vertrauen ist nicht gleich Intransparenz. Wir erklären, wie wir arbeiten, welche Schritte wir gehen, wie wir Hersteller auswählen, worauf wir achten. Wir liefern Nachweise für Qualität, Zertifikate, Testberichte. Was wir nicht liefern, sind Namen – weil das unser Modell aushebelt.
Denn seien wir ehrlich: Würden wir den Hersteller offenlegen, wäre der nächste Schritt oft: "Danke, ich bestell dann direkt." Was in vielen Fällen sogar schlechter laufen würde, und nicht einmal zwangsläufig mit besseren Preisen belohnt wird (immerhin generieren chinesische Hersteller 70% ihrer Einnahmen mit Hilfe von Händlerstrukturen). Langfristig ist das für beide Seiten nicht nachhaltig.

Der Vergleich mit dem Großhandel
Stell dir vor, du kaufst im Großhandel Waren ein – sagen wir mal, Elektro-Kleingeräte. Du bekommst ein gutes Produkt, zum fairen Preis, mit Lieferung, Verpackung, Rechnung. Fragst du dort auch, welche Fabrik in welchem Land das genau produziert hat? Wahrscheinlich nicht. Du beurteilst Qualität, Preis, Verfügbarkeit und Service. Genau so funktioniert unser Modell. Nur eben mit Individualität, Anpassung und direkter Steuerung vor Ort.
Für wen unser Modell (nicht) passt
Wir sind nicht der richtige Partner für alle. Wenn du selbst nach China reisen willst, Fabriken vergleichen, lang verhandeln, eigene Audits machen und direkten Zugang brauchst: Dann brauchst du kein Einkaufsbüro, sondern ein eigenes Team von vertrauensvollen chinesischen Mitarbeitern, die den deutschen Markt und seine Eigenschaften verstehen. Wenn du aber sagst: "Ich will eine zuverlässige Lieferung, gute Preise und einen Partner, der sich auskennt", dann bist du bei uns genau richtig.
Unsere Kunden sind meist keine Global Player mit eigener Beschaffungsabteilung. Es sind Mittelständler, Start-ups, E-Commerce-Händler, Agenturen – Unternehmen, die professionell arbeiten, aber pragmatisch denken. Die ihre Zeit und Energie ins Marketing, Vertrieb und Produktentwicklung stecken wollen – nicht in Lieferantenmanagement und Zollformulare.
Fazit: Es geht nicht um Kontakte, sondern um Kompetenz
China ist kein Geheimtipp mehr. Aber es ist und bleibt ein komplexer Markt mit vielen Fallstricken. Wer sich dort ohne Struktur bewegt, zahlt schnell drauf – sei es mit Geld, Zeit oder Nerven. Unser Ansatz ist bewusst anders: Wir geben keine Kontakte weiter. Wir geben Ergebnisse. Sauber verhandelt, sauber abgewickelt, sauber geliefert. Und das ist in den meisten Fällen genau das, was unsere Kunden brauchen.
Denn am Ende des Tages willst du nicht wissen, wer produziert. Du willst wissen, dass du bekommst, was du brauchst. Und das ist genau unser Job.
Noch Fragen?
Wenn du dir unsicher bist, wie du deinen China-Einkauf am besten aufstellst, melde dich gern. Wir sprechen Klartext – auch, wenn wir nicht die Richtigen für dich sind. Aber wenn doch, dann wird’s einfach. Meeting mit Bertil Abel @MrChinaSupply
30.06.25 08:24
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